Neujahrsansprache

Papst verurteilt Terrorangriff auf Israel und Leihmutterschaften

Papst Franziskus hat in einer Grundsatzrede über die Kriege und Konflikte auf der Welt zum Frieden aufgerufen. Er verurteilte am Montag im Vatikan ausdrücklich den Terrorangriff auf Israel und machte sich für ein Verbot von Leihmutterschaften stark.

"Wir alle waren schockiert über den Terroranschlag gegen die Bevölkerung in Israel am 7. Oktober, bei dem so viele unschuldige Menschen auf grausame Art und Weise verletzt, misshandelt und getötet und viele als Geiseln genommen wurden", sagte Franziskus in seiner Neujahrsansprache vor dem Diplomatischen Korps des Heiligen Stuhls. Ohne die radikalislamische Hamas zu nennen, kritisierte er alle Formen von Terrorismus und Extremismus. Der Anschlag vom 7. Oktober habe eine "starke militärische Reaktion Israels im Gazastreifen" verursacht, die zum Tod von Zehntausenden Palästinensern geführt habe.

Der Papst forderte erneut einen Waffenstillstand, die sofortige Freilassung der Geiseln, humanitäre Hilfe für die palästinensische Bevölkerung und eine Zwei-Staaten-Lösung. Später in seiner Rede wies er auf die Verhältnismäßigkeit hin, die gewahrt bleiben müsse, auch wenn das Recht auf Selbstverteidigung ausgeübt werde.

Scharf verurteilte Franziskus Leihmutterschaften und forderte ein weltweites Verbot dieser Praxis. Sie sei verwerflich, weil sie die Würde der Frau und des Kindes schwer verletze. Leihmutterschaft basiere auf der Ausnutzung der materiellen Notlage der Mutter. "Ein Kind ist immer ein Geschenk und niemals ein Vertragsgegenstand", sagte er. Zudem nannte er die "Gender-Theorie" sehr gefährlich, "weil sie mit ihrem Anspruch, alle gleich zu machen, die Unterschiede auslöscht". Dies führe zu Wunden und Spaltungen zwischen den Staaten.

Der Papst nannte weitere Kriege und Konflikte in Asien, Afrika und Lateinamerika. Er forderte Verhandlungen im Ukraine-Krieg, eine internationale Politik der Abrüstung und die Wiederaufnahme des Atomabkommens mit dem Iran. Franziskus lobte das Abschlussdokument der vergangenen UN-Klimakonferenz in Dubai und erinnerte an das Schicksal von Migranten und Flüchtlingen weltweit. In diesem Zusammenhang begrüßte er das Bestreben der EU nach gemeinsamen Lösungen. Der neue Migrations- und Asylpakt enthalte jedoch die Gefahr des willkürlichen Freiheitsentzugs.

Franziskus zeigte sich zudem besorgt über die Zunahme an antisemitischen Taten und über die Verfolgung von Christen weltweit. Als eine der größten aktuellen Herausforderungen nannte er Künstliche Intelligenz, die auf ethische und verantwortungsvolle Weise entwickelt werden müsse.

KNA

08.01.2024 - Frieden , Papst Franziskus , Politik